Anhang

A. Allgemeine Angaben

Die Hanseatische Baugenossenschaft Hamburg eG mit Sitz in Hamburg ist im Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Hamburg unter GnR 797 eingetragen.

Der Jahresabschluss zum 31.12.2022 wurde unter Anwendung der Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses für Wohnungsunternehmen in der Fassung vom 16.10.2020 (JAbschlWUV) aufgestellt. Für die Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgte die Aufstellung nach dem Gesamtkostenverfahren, gemäß § 275 Abs. 2 HGB.

B. Erläuterung zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Aufstellung der Bilanz sowie der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:

Neu angeschaffte Softwareprodukte, die entgeltlich erworben wurden und deren Anschaffungskosten 1.000 Euro übersteigen, werden unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesen und mit 33,3 % abgeschrieben. Für Lizenzen, welche im Rahmen der im Unternehmen eingesetzten wohnungswirtschaftlichen Software erworben wurden, wird die Restnutzungsdauer anhand der vertraglichen Laufzeit des ERP-Hauptnutzungsvertrages ermittelt.

Grundlage für die Bewertung der Sachanlagen sind die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Bei der Bemessung der Abschreibung, die linear erfolgt, wird bei gemischtgenutzten Gebäuden auf eigenem Grund und Boden eine Nutzungsdauer von 70 Jahren unterstellt. Die Garagen bei den Wohnbauten sowie den Geschäfts- und anderen Bauten werden einheitlich auf der Basis einer 40-jährigen, die Außenanlagen auf der Basis einer 10-jährigen Nutzungsdauer abgeschrieben. Eine Ferienwohnung wird mit 2 % abgeschrieben.

Nachträgliche Herstellungskosten, aufgrund baulicher Maßnahmen, werden auf die Restnutzungsdauer der entsprechenden Gebäude verteilt. Bei umfangreicheren baulichen Maßnahmen in Form von Neubau unter Verwendung der Altbausubstanz wird die Restnutzungsdauer des Gebäudes auf 50 Jahre neu festgesetzt. Liegen Beschlüsse für den Abriss von Gebäuden vor, wird die Restnutzungsdauer entsprechend verkürzt.

Wohngebäude auf Grundstücken mit Erbbaurecht werden längstens auf die jeweiligen Laufzeiten der Erbbaurechte abgeschrieben. Die Abschreibung nachaktivierter Beträge erfolgt linear entsprechend der Restnutzungsdauer.

Bei neu angeschafften Technischen Anlagen und Maschinen wird die Abschreibung auf der Grundlage einer 10-jährigen Nutzungsdauer vorgenommen.

Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden linear abgeschrieben. Für die Ermittlung der Restnutzungsdauer der im Geschäftsjahr 2022 neu angeschaffte Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden die amtlichen AfA-Tabellen des Bundesministeriums für Finanzen zugrunde gelegt.

EDV-Geräte werden mit 33,3 % abgeschrieben. Bei den übrigen Gegenständen und den neu angeschafften Kraftfahrzeugen wird eine 6-jährige Nutzungsdauer zugrunde gelegt.

Für geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten zwischen 250 Euro und 1.000 Euro werden Sammelposten gebildet und über fünf Jahre abgeschrieben.

Bürgerweide: Ein zehnjähriger Prozess der Quartiersentwicklung fand hier seinen Abschluss

Die Zugänge der Anschaffungs- und Herstellungskosten bei den Grundstücken mit Wohnbauten, den Bauvorbereitungskosten in das Sachanlagevermögen, enthalten anteilige Verwaltungskosten sowie eigene Architektenleistungen, die dem Betriebsabrechnungsbogen entnommen wurden. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert.

Finanzanlagen wurden ebenfalls zu Anschaffungskosten bewertet.

Das Umlaufvermögen wird nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände, Flüssige Mittel und Bausparguthaben werden grundsätzlich zum Nennwert bilanziert. Die Forderungen werden einzeln bewertet und erkennbare Risiken durch Einzelwertberichtigungen beziehungsweise durch direkte Abschreibung berücksichtigt.

Latente Steuern ergeben sich aus sich in späteren Jahren ausgleichenden Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz sowie aus berücksichtigungsfähigen steuerlichen Verlustvorträgen. Aus der Betrachtung der vergangenen und zukünftigen Bewertungsunterschiede ergeben sich für die Genossenschaft aktive latente Steuern. Die Bewertung erfolgte auf Basis des aktuellen Steuersatzes für Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag von 15,83 % und für Gewerbesteuer von 16,45 %.

Das Bilanzierungswahlrecht wird in Anspruch genommen, sodass eine Bilanzierung nicht erfolgt.

Für die Rückstellungen für Renten aus der betrieblichen Altersversorgung liegen versicherungsmathematische Gutachten vor. Für laufende Pensionen und unverfallbare Anwartschaften Ausgeschiedener wurden die Barwerte, für andere Anwartschaften die Teilwerte ermittelt. Dabei wurde zur Ermittlung des Erfüllungsbetrages eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 2 % angesetzt sowie der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzins der vergangenen 10 Jahre für eine Laufzeit von 15 Jahren in Höhe von 1,78 % (im Vorjahr:: 1,87 %) zugrunde gelegt. Grundlage für die Ermittlungen sind die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Der Anfangsbestand der laufenden Pensionen und der Anwartschaften wurde aufgezinst, der hieraus resultierende Aufwand von rund 168.321 Euro wurde bei den Zinsaufwendungen erfasst. Die Aufwendungen aus der Veränderung des Zinssatzes für die Abzinsung zum 31.12.2022 wurden bei den Personalkosten erfasst.

BilanzwertRestlaufzeit vonBilanzwert
31.12.2022bis zu 1 Jahrmehr als 1 Jahr31.12.2021
Forderungen aus
Vermietung
564.342,84 €361.471,92 €202.870,92 €173.751,84 €
Forderungen aus
Betreuungstätigkeit
124.845,55 €124.845,55 €0,00 €35,10 €
Forderungen aus anderen
Lieferungen und Leistungen
1.475,92 €1.475,92 €0,00 € 1.196,52 €
Sonstige Vermögensgegenstände2.194.611,47 € 1.502.416,62 €692.194,85 €2.912.765,98 €
GESAMT2.885.275,78 €1.990.210,01 €895.065,77 €3.087.749,44 €
Bestand
31.12.2021
Einstellung aus dem
Jahresüberschuss des
Geschäftsjahres
Bestand
31.12.2022
Gesetzliche Rücklage19.717.000,00 €1.127.700,00 €20.844.700,00 €
Bauerneuerungsrücklage971.454,57 €0,00 € 971.454,57 €
Andere Ergebnisrücklagen114.720.000,00 €6.890.000,00 €121.610.000,00 €
GESAMT135.408.454,57 €8.017.700,00 €143.426.154,57 €

Aus der Abzinsung der Pensionsverpflichtungen zum 31.12.2022 mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre (1,78 %) ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre (1,44 %) ein positiver Unterschiedsbetrag von rund 559.859 Euro. Dieser abzinsungsbedingte Unterschiedsbetrag unterliegt gem. §253 Abs. 6 S. 2 HGB einer Ausschüttungssperre.

Die Bilanzierung sonstiger Rückstellungen erfolgt nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zum notwendigen Erfüllungsbetrag und beinhaltet alle erkennbaren Risiken beziehungsweise ungewisse Verbindlichkeiten. Eine Abzinsung der Rückstellungsbeträge war nicht erforderlich.

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Kosten für die Geldbeschaffung wurden im Jahr des Anfalls vollständig im Aufwand erfasst.

C. Erläuterungen zur Bilanz sowie zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung

Bilanz

1. Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ergeben sich aus dem Anlagenspiegel (Seite 34).

Die Zugänge und Umbuchungen des Postens Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten enthalten Kosten für den Neubau und die Modernisierung von Wohngebäuden sowie Neugestaltung von Außenanlagen.

Unter den Bauvorbereitungskosten werden Planungskosten und Kosten vorbereitender Arbeiten für zukünftige Bauvorhaben erfasst.

2. Unter dem Posten Andere Finanzanlagen sind erworbene Genossenschaftsanteile der Sparda-Bank Hamburg eG und der Hamburger Volksbank eG erfasst.

3. Der Posten Unfertige Leistungen enthält, wie im Vorjahr, ausschließlich noch nicht abgerechnete Betriebskosten.

4. Forderungen bzw. Ansprüche mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen zum Abschlussstichtag aufgrund von Ratenzahlungen gegenüber Mitgliedern und noch ausstehender Investitionszuschüsse gegenüber der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB).

insgesamtdavon RestlaufzeitgesichertArt der Sicherung
(Vorjahr)unter 1 Jahr (Vorjahr)1 bis 5 Jahre (Vorjahr)über 5 Jahre (Vorjahr)
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
186.300.608,35 €
(171.249.589,01 €)
10.855.526,56 €
(14.154.734,84 €)
43.052.798,60 €
(36.679.911,82 €)
132.392.283,19 €
(120.414.942,35 €)
186.300.608,35 €
(166.240.726,90 €)
Grundpfandrechte
Verbindlichkeiten
gegenüber anderen Kreditgebern
7.469.434,28 €
(18.468.508,38 €)
332.204,14 €
(763.627,02 €)
1.389.536,00 €
(3.278.937,57 €)
5.747.694,14 €
(14.425.943,79 €)
7.439.048,85 €
(18.438.122,95 €)
Grundpfandrechte
Erhaltene
Anzahlungen
12.801.900,13 €
(11.151.616,27 €)
12.801.900,13 €
(11.151.616,27 €
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
Verbindlichkeiten
aus Vermietung
219.259,93 €
(77.532,78 €)
219.259,93 €
(77.532,78 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
Verbindlichkeiten
aus Betreuungstätigkeit
0,00 €
(68,74 €)
0,00 €
(68,74 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen
und Leistungen
3.998.309,80 €
(2.772.868,58 €)
3.998.309,80 €
(2.772.868,58 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
Sonstige
Verbindlichkeiten
40.855,29 €
(126.360,17 €)
40.855,29 €
(126.360,17 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
0,00 €
(0,00 €)
GESAMT210.830.367,78 €
(203.846.543,93 €)
28.248.055,85 €
(29.046.808,40 €)
44.442.334,60 €
(39.958.849,39 €)
138.139.977,33 €
(134.840.886,14 €)
193.739.657,20 €
(184.678.849,85 €)

5. Der Posten Sonstige Vermögensgegenstände beinhaltet, wie im Vorjahr, keine Beträge größeren Umfangs, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.

6. Rücklagenspiegel (siehe Seite 36)

7. Unter den Sonstigen Rückstellungen wurden Rückstellungen für noch anfallende Baukosten für Baumaßnahmen, welche bereits ausgeführt, aber noch nicht abgerechnet wurden, in Höhe von rund 1.130.000 Euro, gebildet. Weiterhin enthält diese Position eine vertraglich vereinbarte Rückstellung für Instandhaltungskosten eines Kindertagesheimes in Höhe von rund 59.200 Euro. Für die Körperschaft- und Gewerbesteuer wurde eine Rückstellung von insgesamt 51.800 Euro gebildet.

8. Die Verbindlichkeiten beinhalten wie im Vorjahr keine Vorgänge, die erst nach dem Bilanzstichtag rechtlich entstehen. Fristigkeiten sowie Art und Form der Sicherheiten ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel.

Gewinn-und-Verlust-Rechnung

1. In den Umsatzerlösen aus der Hausbewirtschaftung sind neben laufenden Aufwendungszuschüssen und sonstigen Zuschüssen zur Mietverbilligung in Höhe von rund 560.400 Euro abgerechnete Betriebs-, Heizungs- und Wasserkosten in Höhe von rund 15.574.400 Euro enthalten.

2. Erwähnenswerte Beträge größeren Umfangs in den Sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Weiterbelastung an Versicherungen und an Dritte des laufenden Geschäftsjahres in Höhe von rund 589.000 Euro.

3. Aufwendungen und Erstattungen aus Versicherungsleistungen, Aufwendungen und Erstattungen durch Weiterbelastungen an Dritte sowie Aufwendungen und Erstattungen von Gerichts- und Räumungsklagen werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung als Bruttoausweis unter den Aufwendungen für Hausbewirtschaftung und den Sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt.

4. Im Bereich der Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung wirken sich im Wesentlichen Kostensteigerungen bei den Betriebs- und Heizkosten in Höhe von rund 2.123.700 Euro aus. Dem stehen gesunkene Instandhaltungskosten in Höhe von rund 230.000 Euro gegenüber.

5. In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist eine Einzelwertberichtigung auf Forderungen aus Vermietung in Höhe von rund 241.900 Euro enthalten.

6. Die Position Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhaltet die erwartete Steuerbelastung für Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag in Höhe von rund 48.900 Euro und für Gewerbesteuer in Höhe von rund 43.800 Euro in Form von Vorauszahlungen und Rückstellungen. Dem gegenüber stehen vom Finanzamt für das Steuerjahr 2020 erstattete Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag sowie für Gewerbesteuer in Höhe von gesamt rund 27.300 Euro.

D. Sonstige Angaben

1. Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten
Arbeitnehmer betrug wie folgt:

VollzeitbeschäftigteTeilzeitbeschäftigte
Kaufmännische
Mitarbeiter
2412
Technische
Mitarbeiter
30
Gewerbliche
Mitarbeiter
241
GESAMT5113

Außerdem wurden drei Auszubildende beschäftigt.

2. Mitgliederbewegung:

01.01.20229.110
Zugang 2022390
Abgang 2022273
31.12.20229.227

3. Zum Bilanzstichtag bestehen nicht bilanzierte finanzielle Verpflichtungen aus beauftragten und zukünftig noch zu erbringenden Bauleistungen in Höhe von rund 3.980.600 Euro. Diese sind durch Darlehen und Eigenmittel vollständig gedeckt.

4. Gegenüber den Mitgliedern des Vorstandes und Aufsichtsrates der Genossenschaft bestanden am Abschlussstichtag keine Forderungen.

5.
Name und Anschrift des zuständigen
Prüfungsverbandes:

Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V.

Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein

Tangstedter Landstr. 83, 22415 Hamburg

6. Mitglieder des Vorstands:

Daniel Kirsch Vorsitzender

Andreas Paasch

Alexander Schubert (seit 01.10.2022)

7. Mitglieder des Aufsichtsrats:

Peter Axmann Vorsitzender
Bankkaufmann

Andreas Hunck Stellv. Vorsitzender
Garten- und Landschaftsarchitekt BDLA

Ruth Breiholdt
Rechtsanwältin

Albert Feldkamp
Architekt

Eckhard Schönknecht
PR-Berater

Birgit Walter-Gothknecht
Dipl.-Betriebswirtin

Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben in der gemeinsamen Sitzung vom 11.04.2023 beschlossen, einen Teil des Jahresüberschusses in die Ergebnisrücklagen einzustellen. So wurden 1.127.700,00 Euro der Gesetzlichen Rücklage und 6.890.000,00 Euro den Anderen Ergebnisrücklagen zugeführt.

Der Vertreterversammlung wird vorgeschlagen, den verbleibenden Bilanzgewinn in Höhe von 979.600,16 Euro an die Mitglieder als Bardividende auszuschütten. Dies entspricht einer satzungskonformen Dividende von 4 % des am 01.01.2022 dividendenberechtigten Geschäftsguthabens in Höhe von 24.490.004,00 Euro.

Hamburg, 11. April 2023
Hanseatische Baugenossenschaft Hamburg eG

DER VORSTAND

Kirsch            Paasch           Schubert